Sonntag, 21. September 2008

Während ich falle

Oh, ich falle.
Wie war das doch gleich? Lange ist es her..
Genau: Falle ich grad nach vorne oder nach hinten?
Ich falle nach vorne.
Also "Banane". - Den Körper wie eine Banane nach hinten biegen.
[Banane]
Fallen dauert. Ich hätte nicht gedacht, dass ich soviel würde denken können.
[Dong]
Jetzt bin ich also gefallen.

Nicht sonderlich spektakuläre Gedanken, dafür aber eine glasklare Wahrnehmung. Die Bewegung sah Berichten zufolge sehr elegant aus. Im Publikum mehr "Aaaaaaaahhh...!" (begeistert) als "OH!" (entsetzt).
Vielen Dank an das langwierige Stelzenfalltraining, damals..
Und dann: Gleich wieder aufstellen lassen von den Kollgen, hoheitsvoll lächeln und winken, und weiter geht's!

Aber auch jetzt bleibt die Verwunderung: Wieviel Zeit man hat, beim Fallen!

Donnerstag, 11. September 2008

Göttlich und Glas

Seit Wochen möchte ich, gestern konnte ich: Endlich diese Übersicht.
Übersichtlich war es (leider?) kein Stück. Die ersten anderthalb Stunden verlief ich mich zwischen Altarbildern und der "Goldenen Zeit".
Welch Erlösung, als ich endlich vor dem Triadischen Ballett Oskar Schlemmers stand und wusste: "Hier war ich schonmal!" - denn in der Tat war das gestern nicht mein Erstlingsbesuch in der Staatsgalerie. Ich hatte bislang bloß nie das Glück, dass alle Umbauten gleichzeitig beendet und somit alle Räume geöffnet sind. Wege und Tore, wohin man nur schaut!
Von Oskar Schlemmer zum Fluxus: Meine Finger zuckten, aber: Glas! Und an allen Wandgehängen der freundliche Hinweis: "Bitte nicht berühren." Ich möchte nicht lesen, dass das Kugelspiel ein unglaubliches visuelles und auditives Erlebnis ist - ich möchte es hören und sehen! Weight Chess, Schachfiguren, durch ihr Gewicht unterschieden: Hinter Glas. Die Wundermaschine, Orakel für alle Fragen des Lebens - eingeschlossen. Sehr versteckt, aber ich habe ihn entdeckt: Ein Fernseher, gefüllt mit Kurzfilmen Jan Svankmaiers zum Thema Kommunikation. Bequem zurückgelehnt im Ledersessel erinnern mich die nur zu wahren Knetmeisterwerke an meine letzten Gespräche mit der Schauspielerin; aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.
Also auf, weiter! Besonders begeistert bin ich, vom Fluxus nun wieder zu weiteren Irrgängen übergegangen, von den Erklärungsschildern: "..und möchte damit ausdrücken dass..", "...welches auf die...hinweist...", "...ein deutliches Zeichen für...".
Beuys verstehe ich trotzdem nicht.
Ebenfalls unverständlich ist mir, warum die Ironiemaschine Tinguelys (ja, ich gebe es zu: Eigentlich war sie der Hauptgrund für meinen Ausstellungsbesuch!) zwar deutlich mit einem Schalter versehen ist, das von ihr ausgehende Kabel aber dennoch im Nichts mündet.
Eine ins Nichts arbeitende Maschine, die nicht mehr ins Nichts arbeiten darf. Auch was.
Das letzte, was mein überarbeitetes Wahrnehmungsvermögen vor dem endgültigen Überfließen dann noch aufnahm, war Anselm Kiefer. Das gehört weiter erforscht.
Gen Ende meines Museumsbesuchs (ob ich wohl alle Räume gefunden habe?) fand ich mich plötzlich vor der Ausgangstür wieder.
Mir entgegen kamen zwei Damen (für sie war es offensichtlich eine Eingangstür), einen Rundgangsplan in den Händen haltend.
So etwas gibt es also!
Nächstes Mal...

Mittwoch, 10. September 2008

Suomeksi (I)

Im Angesicht des Januars beginne ich die Präparation.
Schritt 1: Sprache

Aus meinem Finnischlehrbuch:

"Finnisch ist eine agglutinierende Sprache. Das heißt, dass Wörter aus mehreren Wortbausteinen zusammengefügt werden, bis sie die Bedeutung ganzer Sätze in anderen Sprachen haben."

"Finnisch hat 15 Fälle, wovon einige rein grammatischer Natur sind, aber die meisten bedeutungstragende oder -unterscheidende Rollen spielen."

"Bereiten Sie sich auf folgendes vor: Sie müssen alle Wörter neu lernen und jedes Wort kann eine Vielzahl von Formen annehmen, je nachdem, welche Endungen und Affixe angehängt werden."

"Im Finnischen können Sie sich auf kleine Fortschritte und große Einsichten freuen. Auf einmal wissen Sie was ein Wort, ein Satz und ein Text bedeuten und auch warum."

- JA!


Hilfreiche Tipps aus den Weiten des Internets:

Substantive und ihre Fälle

Denken Sie daran: Selbstvertrauen ist der Schlüssel zum Erfolg. Niemals zweifeln! Wenn Sie beabsichtigen, ein Substantiv zu gebrauchen, sollten Sie sorgfältig die Situation überdenken, wobei Sie das folgende Schema benutzen:

  • wie heißt das entsprechende Substantiv auf Finnisch?
  • Einzahl oder Mehrzahl?
  • welcher Fall? - Nominativ, Akkusativ, Genitiv, Essiv, Partitiv, Translativ, Inessiv, Elativ, Illativ, Adessiv, Ablativ, Allativ, Abessiv, Kommitativ oder Instruktiv?
  • ist es möglich, die Benutzung des Substantivs zu vermeiden?

"Finnisch lernen gibt Selbstvertrauen. Wer Finnisch lernen kann, der kann wirklich alles lernen."
- kann ich mir das entgehen lassen?

Montag, 1. September 2008

Das Jahr des Hasen

Das kleine rote A - meine Temporärheimat ab Januar.
Die "Linnankatu 54".
Hach, ist das aufregend!