Donnerstag, 23. Oktober 2008

Kochen mit Hortense (III)

Pattex im Schlafzimmer ist spaßig, aber letztendlich nicht schön.
- Aktive Träume für aktive Menschen. -

Montag, 20. Oktober 2008

Optische Täuschung

Stillsitzen.
Unbewegt einen Punkt in der Ferne fixieren.
Das geht doch ganz gut!
Den Kopf langsam drehen. Die Welt zieht einen Schleier. Mir wird schwindlig. Weitere unschöne Begleiterscheinung: Es rutscht. Überall. Kein Halt an der Nase, kein Halt an den Ohren. Wer passt denn sowas an!?
Stillsitzen.
Unbewegt einen Punkt in der Nähe fixieren.
Mir wird übel. Kopfschmerzen bekomme ich auch.
Ab damit!
Die Welt verschwimmt wieder zu fantastischen bunten Schleiern.
Tag eins der zweiten - und hoffentlich letzten - Periode der Sichtverwirrung.
An Tag drei wartet die Belohnung: Anpassung der fast nebenwirkungslosen Klarsicht. So die Hoffnung.
Die Spannung steigt.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Erkenntnis

Es gab in der letzten Nacht einen Moment, in dem mir plötzlich klar wurde, dass ich Ende Dezember nicht einfach so vom Norden Deutschlands nach Stuttgart zurückkommen würde können, wie ich es gestern in einer Arbeitsbesprechung leichtfertig angeboten hatte.
Meine Wohnung ist ab Ende November gekündigt; ich werde die erste Hälfte des Dezembers bis zu meiner Abfahrt bei Freunden hausen. - Wohin also zurückkommen?
Langsam wird es ernst.

Montag, 13. Oktober 2008

Puzzle(d)

Ein Teilchen ist rund geriffelt, knallrot und abwaschbar und starrt fremdem Plastikmüll hinterher.
Eines sieht aus wie eine 0,00 , besteht bei genauerem Hinschauen aber aus vielerlei Zahlen, die alle miteinander Raufen und ab und an ein + oder - aus ihrer Mitte schleudern. Erstaunlicherweise trägt es Krawatte.
Eines ist beige und körnig, verliert Sand wenn es sich bewegt. Es hinkt ein wenig und nimmt reißaus, sobald eine Bühne sich ihm nähert. Wenn es sich alleine wähnt, schmeißt es sich allerdings in große Posen.
Eines hat Flügel, riecht nach Sommer, Gewässer und Gelächter.
Eines ist grau und pfützenartig, ausgefranst an den Rändern. Manchmal schluchzt es dramatischst auf.
Eines ....
Und schließlich ist da noch ein Teilchen, das mit einem großen Lasso ausgestattet allen anderen hinterherläuft um sie zu fangen (in der Mittagspause springt es Seilchen) und einem weiteren Teilchen, welches an Pattexdosen schnüffelnd startbereit ist, zur Zusammenführung anzuliefern.

Oh glücklicher Dr. Faustus, dass es nur zwei Seelen waren, die, ACH!, in seiner Brust wohnten.

Sonntag, 12. Oktober 2008

Worte zum Sonntag

"Phoebe hatte ganz allein ein neues Hobby für sich entdeckt. Es war ihre eigene Erfindung, niemand hatte ihr geholfen, niemand außer Phoebe wäre überhaupt darauf gekommen. Sie füllte einen Eimer mit Wasser, band ein Stück Schnur ans Ende eines Stocks, hielt den Stock übers Wasser, und das war’s. Eimerangeln. Die absolute Aussichtslosigkeit des Unternehmens erwies sich als überaus wohltuend. Es war der perfekte Sport. Weil es nicht um Sieg oder Niederlage und die entsprechenden Aufregungen ging, trübte nichts den Genuß des Augenblicks. Der Eimerangler kann sich Freiheiten gestatten, von denen andere nur träumen. Er kann das Wasser mit dem Stock peitschen, ohne daß es schlimme Folgen hat. Er kann das Wasser an irgendeinen bequemeren Ort tragen. Und schließlich kann er es ausleeren und sich frisches Wasser holen. Wirklich, ein fabelhaftes Hobby, auch billig, und wenn sich mehr Leute häufiger damit beschäftigen würden…"

Hilary McKay - Vier verrückte Schwestern

Samstag, 4. Oktober 2008

Was tut sie da? (II)

Einen Plastikmüllgürtel bauen.
Eine Plastikmüllsonne bauen.
Ein Plastikmüllseeungeheuer bauen.
Ein Plastikmüllblumenfeld bauen.
Ein Plastikmüllschattenspiel in Plastikmüllkanister bauen.
Eine Plastikmülltaschenlampenhalterung in Plastikmüllkanister bauen.
Einen Plastikmüllbesenkopf an einen Plastikmüllbesenstil bauen.
Einen Plastikmüllseifenblasenbehälter bauen.
Einen Plastikmüllblumenstrauß bauen.
Eine Plastikmüllschiffhalterung in einer Plastikmülltüte bauen.
Einen Riesenplastikmüllsack bauen.
Einen Plastikmüllsackverschluss bauen.

Plastikmüll kann man schneiden, bohren, kletten, tackern, drahten, kleben, nähen, bügeln...

Plastikmüll ist phantastisch.

Minerva auch. Und wird, in ein strahlend weißes Wunderlagenrüschengewand gehüllt, dem Plastikmüll sowie dem dazugehörige Blechmüll am Mittwoch zu vollem Glanze verhelfen.
Ich freu' mich drauf!

Freitag, 3. Oktober 2008

Ich bin dann mal weg!

Nein, Hortense!
Bleib brav hier.
Jedes Leben hat seine Reihenfolge, auch deines!
ERST Minervas Premiere, DANN deine.
ERST packen, DANN umziehen.
ERST in den Norden Deutschlands fahren, DANN zur Linnankatu fliegen.
Wie willst du deine Premiere schon hinter dir haben, wenn du nicht geprobt hast?
Wie willst du umziehen, wenn du nichtmal Umzugskartons hast, geschweige denn ein Umzugsfahrzeug?
Auch wenn dir noch so sehr nach Bewegung im Leben ist, nach Ergebnissen und Abschlüssen: Zwischenschritte überspringen gilt nicht!