Eingeladen zu den Heidelberger Theatertagen und nominiert für den Stuttgarter Theaterpreis 2009. Mir fehlen die Worte, aber ich bin schlagartig ungeheuer aufgeregt. (Oh köstliche Vorfreude auf die Tage des Textlernens...)
Gerüchten zufolge sommert es. Ich persönlich würde nicht beschwören können, dass der diesjährige Sommer tatsächlich existiert. Im Juli im Keller war es unsommerlich kühl und dunkel. Im Studio 2, wo es mich im August hinzieht, ist es zwar lichtdurchflutet und schweißtreibend, dies aber ausschließlich aufgrund der großen Scheinwerferanzahl. Das erste Mal Figurenspielerin beim Film! Zu (in Bestzeiten) siebt auf ca. 2qm, die Augen vor den Spielstäben mit Werkstattbrillen geschützt, wo nötig blaue Tücher auf Köpfen und um Hände für den Bluescreen, dazwischen unser Studiohund, der uns in besonders erhitzten Momenten die nackten Unterschenkel abschleckt - gut für seinen Salzhaushalt, schlecht für unsere Spielkonzentration. In jedem Fall eine willkommene Erfrischung. Der Perfektionismus wächst mit jeder Szene, und die große Spieleranzahl führt zu abenteuerlich-verspielten Lösungen für Storyboard-Probleme. Wie schön, mal zu mehrt zu sein!
Auf dem Foto erkennbar wir auf einer handbetriebenen Drehscheibe, mit zwei Figuren, die sich ebenfalls drehen, beide gemeinsam und dann jede noch für sich. (Mein Magen hat es durchgestanden, mein räumlich-logisches Denken jedoch nicht.)
Nun heißt es Warten. Bis Februar, wenn alles geschnitten und mit den nichtfigurenspielerischen Komponenten zusammengefügt einen vollständigen Film ergibt. Hui, ist das aufregend...
Eben noch über Ausstellungen gemeckert, schon machen Minerva und ich eine eigene: "Eis und Heiß" in den Kellergewölben von Schloss Kannawurf, Plastikmüll trifft auf feuchte Räumlichkeiten aus dem 16. Jahrhundert. Während die männliche Schlossbevölkerung in der Sonnenhitze schwitzend die Kapelle kachelt, sitzen wir mit Pullovern und dicken Schuhen ausgerüstet im Keller, klügeln Lichtsysteme aus und arrangieren frisch geklauten geschenkt bekommenen und ausgewaschenen Plastikmüll in Harmonie mit den kristallinen Spinnen ... Bis Ende September kann die Ausstellung noch angeschaut werden.
Dieser Tage sehe ich kaum etwas anderes als Ausstellungen. Kenne ich denn nur noch Künstler?!
Hier Ausschnitte aus dem letzten Arbeitszyklus der fabelhaften Johanna Seipelt, der ich bei ihrem nächsten Projekt als Lichttechnikerin & -designerin zur Seite stehen werde.
Those days I keep spending my time at exhibitions. Don't I know anyone but artists?! Here an excerpt from the last pictures of the fabulous Johanna Seipelt, whose next project I will accompany as a lighttechnician and -designer.
- Analog fotografieren (und selbst entwickeln) - Kanu fahren - Mai (Aurajoki) - mit einer Katze im Bett schlafen- Juni - einen Tag in der Hängematte verbringen - August - im Garten, in der Erde arbeiten - Juni - Tanzen gehen - im Meer schwimmen - ein Baumhaus bauen - Akkordeon spielen - Juni - Barfuß laufen - Mai Unruhe auf hohem Niveau. Abschiede verwirren mich nach wie vor. Das Wetter schreit nach Urlaub, nach Draußensein, nach Freiheit. Zuvor noch zwei Wochen Arbeit mit der fabelhaften Rene Baker. Sowie jede Menge Zukunftsplanung.
Neuerdings klettere ich jeden Dienstag begeistert auf meinen Mit-Neuakrobaten herum, bzw. lasse mich beklettern. Zum Glück macht nicht nur der Kursus Spaß, sondern auch der Weg dorthin:
Der 'Spring' kommt angesprungen, launenhaft und wild, unentschlossen wirkend, ob er nun wirklich schon könntesolltemüsste.. Na, dem werd ich was husten, wenn er nicht endlich!
Ein Hut, ein Stock, ein Re- gen- schirm und Vorwärts, Rückwärts, Seitwärts, Ran!
Tagelang, wochenlang, mittlerweile schon monatelang Englisch sprechen, Englisch denken, durchbrochen von finnischen und französischen Fetzen. Meist ähnelt mein Leben trotz der Sprachverwirrungen erstaunlich dem in Deutschland - Pendeln zwischen Atelier und Bühne. Ich unverbesserliche habe es geschafft, mir zwei Rollen als Figurenspielerin und eine Ausstattung anzulachen, zusätzlich zu einem Szenenprogramm für Kinder, das wir bereits seit einer Woche erfolgreich aufführen.
Umso mehr gilt es, freie Minuten zu genießen: Freundschaften begründen, die Umgebung durchstreifen, Menschen und andere Absonderheiten bestaunen, jedes Fleckchen Sonne zelebrieren!
Manches Wetter ist besser zum Radfahren und Spazierengehen geeignet als anderes. Aber: Echte Abenteurerinnen lassen sich von nichts aus der Ruhe bringen! So trotzen meine treue zweirädrige Gefährtin und ich den Widrigkeiten des nordländischen Niederschlags und versuchen, immer wieder auf neue, frische, ungewohnte Art zu fallen. Entdecke die Möglichkeiten.
"Linna" bedeutet "Schloss" bzw. "Burg". Na, wer hätte das gedacht! Einfach der Straße folgen, auf der Suche nach dem Meer, und dann nach nur 3 Wochen herausfinden, was es auf sich hat mit der "Linnankatu".
Gesumm, das man im Freien und im Schnee singen muss:
Der Schnee, der Schnee (Tideli pom), In dem ich geh (Tideli pom), In dem Schnee (Tideli pom), Im Schnee.
Er tut schon weh (Tideli pom), Im vielen Schnee (Tideli pom), Er tut weh (Tideli pom): Der Zeh.
So sang er es vor, und das ist so ziemlich die beste Art und Weise, wie man es singen kann, und als er fertig war, wartete er darauf, daß Ferkel sagte, von sämtlichen im Freien und im Schnee zu singenden Liedern, die es je gehört habe, sei dies das beste, und nachdem es sorgfältig über die Sache nachgedacht hatte, sagte Ferkel: »Pu«, sagte es feierlich, »es ist weniger der Zeh als das Ohr.«
(A.A.Milne - Pu der Bär)
- Bald gibt es auch wieder einen "richtigen" Eintrag :)