Mittwoch, 5. September 2007

Hall of Fame

"Nur eins", sagte der Held. "Was?" "Sie müssen wissen..." "Ja?" "Ich bin... Wie soll ich sagen...?" "Was?" "Ich bin..." "Sie sind sehr hungrig, nicht?" "Ich bin Vegetarier." "Ich verstehe nicht." "Ich esse kein Fleisch." "Warum nicht?" "Ich esse es eben nicht." "Wieso essen Sie kein Fleisch?" "Ich esse es eben nicht." "Er isst kein Fleisch", informierte ich Großvater. "Natürlich isst er Fleisch", sagte Großvater. "Natürlich essen Sie Fleisch", informierte ich den Helden. "Nein. Tu ich nicht." "Warum nicht?", erkundigte ich mich noch einmal. "Ich esse es eben nicht. Kein Fleisch." "Schweinefleisch?" "Nein." "Fleisch?" "Kein Fleisch." "Steak?" "Nein." "Huhn?" "Essen Sie Kalb?" "Um Gottes Willen, nein. Absolut kein Kalbfleisch." "Was ist mit Wurst?" "Auch keine Wurst." Ich sagte es zu Großvater, und er schenkte mir einen sehr genervten Blick. "Was ist los mit ihm?", fragte er. "Was ist los mit Ihnen?" fragte ich den Helden. "So bin ich eben", sagte er. "Hamburger?" "Nein." "Zunge?" "Was hat er gesagt, das mit ihm los ist?", fragte Goßvater. "So ist er eben." "Isst er Wurst?" "Nein." "Keine Wurst!" "Nein. Er sagt, er isst keine Wurst." "Wirklich?" "Das sagt er." "Aber Wurst ist..." Ich weiß. Sie essen wirklich keine Wurst?"
- Jonathan Safran Foer, Alles ist erleuchtet

"Es ist doch nur ein winziges zartes Würstchen." (...so in etwa.)
- Miss Minerva Mintons Großmutter

"Immernoch kein Fleisch? Auch nicht mal ein kleines Würstchen?"

- Und so reiht sich nun auch meine Großmutter ein in den großartigen Reigen des Unverständnisses.

Aber: Was ist so toll an Würstchen?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich glaube, das macht eine gute Oma einfach aus. Sie sind eine eigene Kategorie!
Und zum Thema Kamele: wie wäre es wohl mit einem Stück mit Kamelen als Hauptdarstellerinnen? Oder zum Üben schon mal die Weihnachtsgeschichte, da brauchst du immerhin drei. Ich denke, ich entschlüssle die Anspielungen richtig und bin empört! MMM