Donnerstag, 27. März 2008

Den Dingen ihren Lauf lassen

Auto parken, rein in die Gaststätte, orientieren, den Sanifair-Schildchen hinterher, den Automaten füttern, durch die Schranke, und dann endlich das Erlebnisparadies auf Erden.
Man kann sich in Cafés setzen um Menschen zu beobachten.
Man kann sich aber auch an Damentoilettenwarteschlangen anstellen.

1)
Die Kleine streckt den Arm unter der Tür durch. Als sie ihn wieder zurückzieht hält sie einen Becher in der Hand, rennt zum Spülbecken, füllt ihn mit Wasser, rennt zurück und schiebt ihn zurück in die Klokabine.
Der Vorgang wiederholt sich viermal.
Dutzende wartender Frauen schauen in unterschiedlichen Faszinationsstadien zu.
Keine traut sich zu fragen.
Ich mich auch nicht.
Schade eigentlich.

2)
"Do you know how... Aaah, I found the button. - Geez, it's MOVING!"
- "Yes, mine too. It's GREAT!"
"Oh, I understand, that's how they keep it clean! I LOVE automatic!"
- "You know what?"
"Yeah, CAMERA!"
Klospülung, Automatikgeräusch, fröhliches Gekicher der beiden Touristinnen.
Der auf die Reise folgende Diaabend wird bestimmt spannend.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die moderne Klo- und Waschbeckenkultur ist ja nicht nur für Ausländer oft eine Herausforderung. Manchmal fürchtet man sich geradezu vor Schaden an Leib und Seele. Eine entspannte Atmosphäre ist das wirklich nicht immer...

Hortense hat gesagt…

Mir machts zugegebenermaßen Spaß.
Mein Forscher- und Entdeckergeist wird da endlich mal voll gefordert!
Delfinklänge empfinde ich als Bereicherung der deutschen Toilettenkultur.
Und auch die Helmablage mit Bedienungsanleitung versetzt mich in Entzücken.