22.08.
"Puppendoktor" ragt aus der Wand, ein verrußter Puppenkopf mit angeschimmelten Haaren hängt daran. Etwas weiter rechts ein weiteres Schild: "Tabakmuseum", rechts und links eingesäumt von verrosteten Blechpfeifen. Und abermals weiter rechts zwei metallene, sich an den Händen haltende Kinder, die auf den vom Haus abstehenden Schriftzug "Spielzeugmuseum" zulaufen.
In den Fenstern noch mehr Schilder. "Zu Verkaufen." Mit modernem Logo und aktueller Telefonnummer.
Minus ein Kindheitswunder.
Ich könnte heulen.
In der Tür sitzt eine gelbgetigerte Katze und putzt sich.
22.08.
"Macht es dran! Macht es dran!!"
- "Wie denn?"
"Mit 'ner Schleife!"
- "Aber wie??"
"Seid doch nicht dumm!"
Sehe ich richtig? In Filmen sah ich sowas, in Büchern las ich davon, aber in der Realität?
Ich bleibe stehen, zwicke mich vorsichtshalber in den Arm, und starre sie an:
Ein Mädchen an einem Fenster im 3. Stock, zwei Mädchen auf der Straße, und zwischen ihnen aneinandergeknüpfte Bettlaken!
Und - Entdeckt! Alle drei stoppen in ihrer Aktion und starren nun ihrerseits mich an.
Verdammt!
Ich lächle sie versuchshalber an, aber sie starren nur abweisend weiter.
Wohl oder übel gehe ich weiter. Nun bleibt es allein meiner Imagination überlassen, was sie dort warum und mit welchem Ergebnis taten.
Donnerstag, 23. August 2007
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1 Kommentar:
Liebe Hortense, inzwischen stelle ich mir deine Reise wie in einem alten Gruselfilm vor... Es hängt eine seltsame Stimmung über der Stadt, der Wind treibt Müll durch die Straßen, das alles in Sepia. ..Hoffentlich ist dir das Meer noch treu und du genießt deinen Ausflug! Fahre heute weiter zur Puppenspielerin an der Elbe. Habe noch keine einzige Postkarte geschrieben. Liebste Grüße, Minerva
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